Rezension – Maria Magdalena

Theaterstück von Friedrich Hebbel, neu inszeniert von Franz Xaver Kroetz

„Ich will doch in meinen Stücken nichts anderes zeigen als die seelische Abstumpfung und Vereinsamung, in die ein Mensch durch die bestehende Gesellschaftsordnung getrieben werden kann. “ Franz Xaver Kroetz

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Franz Xaver Kroetz ist ein Deutscher Autor, der am 25. Februar 1946 in München geboren ist. Er ist Schriftsteller, Theaterautor, Regisseur und Schauspieler. Nachdem er die Wirtschaftsoberschule verlassen hatte, besuchte er zunächst  eine Schauspielschule in München, das war im Jahre 1961. Danach besuchte er das Max Reinhardt Seminar Wien. Nach seiner Schulischen Ausbildung war er in vielen Berufen tätig, unteranderem als Kraftfahrer, Arbeiter in einer Großmarkthalle und als Krankenpfleger.Derzeit lebt Kroetz in München-Obermenzing und auf Teneriffa.Vom 5. März 1992 bis 20. November 2006 war er mit Schauspielerin Marie Theres Relin verheiratet. Mit ihr hat er drei Kinder. Weiteres bekam er mit Uta Emmer 1975 einen Sohn namens David.

 

Die naive und junge Tochter des Schuhgeschäftsinhaber Anton wird ungewollt schwanger. Der Vater des ungeborenen Kindes ist ein kühl rechnender Banker namens Leo. Als er die Geschichte erfuhr hoffte er auf ein stattliche Mitgift seines zukünftigen Schwiegervaters. Dieser jedoch würde ihn finanziell in den Ruin treiben, darauf hin löste er die Verlobung mit Marie auf. Die große Jugendliebe von Marie riet ihr daraufhin zur Abtreibung. Dies wird jedoch nichts, da sie schon im sechsten Monat schwanger ist. Daraufhin beschließen die beiden, dass der Vater des Kindes die Marie für ein Jahr heiraten soll, damit sie nicht als die „blöde Kuh“ dasteht. Marie´s Jugendliebe gestand ihr wieder seine Liebe zu ihr und versprach ihr, sie nachdem sie ein Jahr mit ihm verheiratet war zu heiraten.  Es kommt dazu, dass der Sohn der Schwiegermutter wegen eines Einbruchs ins „Häfn“ muss. Als die Mutter dies erfuhr viel sie vor Schreck Tot um. Der Tot der Mutter rief weiter Schwierigkeiten ins Leben, wozu danach dazu kommt, das der Bub gar nicht eingebrochen ist und wieder freigelassen wurde.  Zum Schluss hin drohte Marie damit sich umzubringen, jedoch wurde sie auf diese Ansage hin nur ausgelacht.

Das Theater wird in drei Akte gegliedert.

Die Komödie ist in Umgangsdeutsch vermischt mit Süddeutsch geschrieben, es ist beim ersten Lesen oft schwer zu verstehen, was der eigentliche Grund der Sache ist und über was gestritten oder diskutiert wird,  die Protagonisten schimpfen sehr oft miteinander.

Als wiederkehrendes Motiv würde ich das Verhalten des Vaters herbeinehmen, der immer wieder so handelt wie es früher üblich war, als die Ehefrauen oft noch Untertanen der Männer waren und alles nach der Pfeife des Hausherren ging.

Der Autor hat die Tragödie von Friedrich Hebbel zu einer Volkstheater-Komödie umgedeutet. Es wird sich um viele Begriffe wie Familie, Liebe und Treue bemüht, die aber im Endeffekt wegen der Umdeutung keine Rolle mehr spielen.

Das Theaterstück zu lesen ist meiner Meinung nach an manchen Stellen sehr langweilig und man driftet sehr schnell ab, da die Personen im Stück viel um den „Brei“ herumreden und erst nach langem diskutieren auf einen grünen Zweig kommen. Oft muss man auch bei den Sprüngen zwischen den einzelnen Kapiteln nachdenken wo weitererzählt wird.

Meine persönliche Meinung zu dem Theaterstück ist, dass es in der schriftlichen Version nicht sehr spannend ist wegen der langen gleichbleibenden Szenen. Auch finde ich, dass einen die gesamte Geschichte nicht so sehr vom Hocher schmeißt, weil sie nicht wirklich ein interessantes Thema behandelt. Weiters denke ich aber, wenn man sich das Stück in einem Theater live ansieht, dass es sicherlich sehr ansprechend ist.

mama155

 

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